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Netzzeit und Netzzeitdifferenz

Viele elektrische Uhren nutzen die 50-Hz-Netzfrequenz als Zeittakt, um die angezeigte Uhrzeit zu synchronisieren. Wird ein Uhrengetriebe durch einen Synchronmotor angetrieben, führt jede Veränderung der Netzfrequenz automatisch zu Abweichungen in der angezeigten Uhrzeit.

In der Regel sind diese Abweichungen so gering, dass sie dem Nutzer kaum auffallen. Treten jedoch langfristige Über- oder Untereinspeisungen ins Stromnetz auf, kann sich die sogenannte Netzzeit – die durch die Netzfrequenz synchronisiert wird – merklich verschieben.

Beispiel: Netzzeitverschiebung im März 2018

Im März 2018 kam es zu einer deutlichen Verschiebung der Netzzeit, die beispielsweise bei Backofenuhren zu einem Nachlauf von bis zu 6 Minuten führte. Laut einer Pressemitteilung der ENTSO-E vom 6. März 2018 lag der Grund in systematischen Fahrplanabweichungen einiger Kraftwerke im europäischen Verbundsystem, die über einen längeren Zeitraum zu wenig Regelleistung eingespeist hatten. Dies führte zu einer anhaltenden Frequenzabweichung und damit zu einer Verzögerung der Netzzeit.

Das folgende Bild zeigt exemplarisch, wie eine starke Frequenzabweichung eine Verschiebung der Netzzeit zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) verursacht.

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